27.02.2024
Neues vom Biber

Elmar Weber, „Biberrazzi“ der ersten Stunde, berichtet Wissenswertes und Amüsantes über Biber im Allgemeinen und unsere Wupper-Biber im Besonderen. Ralf Steinberg gewährt uns hierzu einen Einblick in seine besten Fotos und Videos.

Wann: Dienstag, 27.02.2024 von 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr
Wo: Station Natur und Umwelt

Kein Eintritt, aber die Spendenbüchse hört mit! 

Neues vom Biber

Die Rückkehr der Wupper-Biber

Vor wenigen Jahren noch eine Sensation, heute schon Alltag am Wupperufer: Die Biber sind zurück! Das größte Nagetier Europas zeigt ein erstaunliches Comeback.

Zuerst bemerkt von Elmar Weber und kurz darauf nachgewiesen vom Naturfotografen Ralf Steinberg tauchten 2017, ca. 150 Jahre nach ihrer Ausrottung im Rheingebiet, oberhalb von Beyenburg zwei Biber auf.

Weitere Tiere folgten und sie vermehren sich inzwischen prächtig. Elmar Weber, „Biberrazzi“ der ersten Stunde, berichtet Wissenswertes und Amüsantes über Biber im Allgemeinen und unsere Wupper-Biber im Besonderen. Ralf Steinberg gewährt uns hierzu einen Einblick in seine besten Fotos und Videos.

Wann: Dienstag, 27.02.2024 von 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr
Wo: Station Natur und Umwelt

Kein Eintritt, aber die Spendenbüchse hört mit!

03.02.2023 Biberspuren in Beyenburg – Es wird Frühling und die Biber sind fleißig

Unsere Unterstützerin Gabi Ermisch schickte uns dieses Foto von ihrem Spaziergang in Beyenburg. Geschult durch die Exkursionen mit Biberrazzi Elmar Weber entging ihr dieser Baum nicht und sie wusste ihn auch zielsicher zuzuordnen: Justin Biber & family arbeiten wieder!

28.07.2022 Familienleben in der Wupper – Ausbildung ist gesichert

Unser Biberrazzi Elmar Weber berichtet uns, dass Familie Biber sehr beschäftigt ist: Mutter Biber hat dieses Jahr mindestens drei Junge bekommen und Vater Biber unterweist die Nachkommen bereits in der Sicherung frischer Weidenäste. Schön, wenn man sich die Kindererziehung teilen kann und die Ausbildung der Kinder gesichert ist!

16.09.2021 Nachwuchs bei Bibers!!!

Biberrazzi Elmar Weber hat mit seiner Prognose Recht behalten, doch lange mussten wir die frohe Kunde verschweigen, um die Kleinen nicht zu gefährden: Schon seit Mai gab es VIER (4 !) kleine Biber in Beyenburg!

Nach der Flut dachten wir, dass sie das nicht überlebt haben können, aber zumindest zwei sind seither schon wieder gesichtet worden und so hoffen wir das Beste.

Tierfilmer Ralf Steinberg versorgte uns mit diesem entzückenden Film:

<link file:688 _blank file-download>>> Download Video "Nachwuchs bei Bibers" (4,75 MB)</link>

04.06.2020 Bunga Bunga im Biberbungalow

Zuletzt hatte sich Elmar Weber zu der Vorhersage hinreißen lassen, dass bald mit Nachwuchs zu rechnen sein sollte. Diese Vermutung hat sich zwar noch nicht bestätigt, aber inzwischen wurde von sehr zuverlässigen Menschen eindeutig beobachtet und nachgewiesen, dass regelmäßig zwei Biber im Bau ein- und ausgehen bzw. dort ab- und auftauchen! Wegen des strikten Revierverhaltens der Biber muss es sich ohne jeden Zweifel um ein Pärchen handeln. Da geht was!

Wir erwarten gespannt die Geburtsanzeige unseres stolzen Biberrazzis!

02.04.2020 Biberspaziergang wieder ein voller Erfolg!

Eine der letzten Gruppenveranstaltungen überhaupt war unser Biberspaziergang am 14.03.2020 und er war sehr gut besucht! Knapp 40 Besucher ließen sich von „Biberrazzi“ Elmar Weber über unseren Wupperbiber Justin aufklären und zu den Spuren seines eifrigen Wirkens führen.

Weil es „damals“ noch keine Corona-Vorschriften gab, sich eine Verschärfung aber schon abzeichnete, ließ Elmar Weber eine Teilnehmerliste herumgehen, sodass im Fall der Fälle jeder Teilnehmer kontaktiert werden kann.

Herzlichen Dank für ein umsichtiges Engagement an Elmar Weber!

14.03.2020 Biberspaziergang mit Bruthausbesichtigung – eine Kooperation mit dem Bergischen Fischerei-Verein

Zunächst werden wir die Wiese am Beyenburger Stausee nach Biberspuren absuchen und anschließend auf der anderen Wupperseite an den Bahngleisen entlang laufen und etwas klettern, um auch größere gefällte Bäume zu bestaunen. Dabei wird Elmar Weber in seiner neuen Eigenschaft als Biberrazzi über die Lebensweise des Bibers im Allgemeinen und unsere Wupperbiber im Besonderen berichten.

Danach wechseln wir das Ufer wieder und gehen zum Bruthaus, das unter fachkundiger Leitung von Helmut Wuttke besichtigt werden kann. Direkt neben dem Bruthaus befindet sich vermutlich ein Bau des Bibers, dessen Eingang man zur Zeit recht gut an frisch aufgeschichteten Hölzern erkennen kann. Die zu Fuß am besten mit wasserfesten Schuhen oder Gummistiefeln zurückzulegende Strecke hat eine Länge von ca. drei Kilometern.

Termin: Samstag, 14.03.2020
Uhrzeit: 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr bzw. 16:00 Uhr mit Bruthausbesichtigung
Treffpunkt: blaue Brücke oberhalb des Beyenburger Stausees

Teilnahme kostenlos, aber die Spendenbüchse geht um

01.10.2019 Justin Bibers Bau entdeckt!

Biberrazzi Elmar Weber hat wieder zugeschlagen: Wäre der Bau nicht eingebrochen, hätte ihn niemand bemerkt. Die Stelle war extrem gut gewählt.

Leider war es nicht leicht, gute Fotos zu machen, trotzdem hat er es versucht – hier von der Einbruchstelle nach oben. Er musste sich hierfür derartig verrenken, dass ihm dabei die Pfeife auf Nimmerwiedersehen ins Wasserloch gefallen ist.

Nun hoffen wir mit ihm, dass der Biber nicht das Rauchen anfängt ...

22.08.2019 Er arbeitet unermüdlich am Image der Wupper

Unser Leser Dietmar Fennel aus Radevormwald veröffentlichte in der Fachzeitschrift "Eliomys" einen Artikel über Justin und seine Wupperkollegen.

PD Dr. Andreas Bick, Kustos der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock, Institut für Biowissenschaften, bedankte sich und nutzt die Zeitschrift nun zur Weiterbildung seiner Kollegen.

>> Download Artikel

23.05.2019 Anmerkung zur Europawahl – Biber Justin ist ein echter Europäer!

Nun ist es offiziell: Anders als Justin Bieber ist Biber Justin kein Nordamerikaner, sondern Europäer. Das haben Biologen durch genetische Untersuchungen ermittelt.

An geeigneten Stellen des Wupperufers wurden von Elmar Weber so genannte Stacheldrahtfallen aufgestellt, um einige Haarproben aus dem dichten Biberpelz zu gewinnen. Anlass dieser Untersuchungen waren Spekulationen, dass die plötzlich an mehreren Stellen der Wupper auftauchenden Biber aus nicht heimischen Populationen stammen und hier sogar ausgesetzt worden sein könnten.

Trotz der nun vorliegenden Untersuchungsergebnisse darf aber weiter spekuliert werden. Denn der so genannte Haplotyp deutet darauf hin, dass die Wupperbiber mit jenen aus der Rur in der Eifel verwandt sind. Dort wurden vor ca. 28 Jahren europäische Biber polnischer Herkunft ausgesetzt, um eine neue Population der in Deutschland ausgerotteten Nager aufzubauen. Das Erstaunliche: Die Rur hat keine Verbindung zum Rhein, sondern mündet in die Maas. Unsere Biber müssten also einen riesigen Umweg über die Niederlande genommen haben oder auf anderen, noch unbekannte Wegen ins Bergische gekommen sein.

Wie dem auch sei: Wir heißen sie herzlich willkommen, ob in Wipperfürth, in Radevormwald, in Beyenburg oder in der Kohlfurth.

18.02.2019 Biber in Not in Radevormwald – Feuerwehr musste ausrücken

In Radevormwald gab es kürzlich Bibernotstand. Die Feuerwehr musste zwei (!) Biber aus einem tieferen Becken retten. Ob „unser Justin" nun unseren Wupperabschnitt in Beyenburg verlassen hat, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlicher dürfte sein, dass weitere Jungtiere vom Rhein kommend dabei sind, sich neue Reviere zu erschließen. Sie werden von unseren Bibern in Beyenburg und Dahlhausen wahrscheinlich nicht geduldet, solange es sich nicht um passende Geschlechtspartner handelt. Also ziehen sie weiter.

Biberexperte Elmar Weber: „Sollte es in Beyenburg oder Dahlhausen bald Nachwuchs geben, wäre das auch keine wirkliche Überraschung mehr“.

Gut so!

04.04.2018 Justin on air

Aus unserem Biberspaziergang im Februar entstand ein sehr schöner Radiobeitrag. Nach dem Hören des Beitrages schrieb Biberentdecker Elmar Weber folgenden Kommentar an Dr. Hildebrand:

„Kompliment, das war richtig schön und fachlich einwandfrei! Dass Sie im Anschluss auch noch einen aktuellen Justin-Bieber-Song gespielt haben, dürften nur wahre Bi(e)berexperten bemerkt haben, zeigt jedoch, wie liebevoll durchdacht und zusammengestellt der Beitrag war. Weiter so!“

Wenn Sie sich dieser Meinung anschließen wollen, hören Sie gerne rein:

>> Download MP3 Radiobeitrag

03.02.2018 Biberspaziergang zu Justin mit Kaffee und Räucherfisch

Elmar Weber führt uns am 03.02.2018 an den Wupperufern auf die Spuren des von ihm persönlich entdeckten und benannten Wupperbibers Justin in Beyenburg. Im Anschluß können Sie im Anglerheim des Bergischen Fischerei-Vereins eine Tasse Kaffee mit Kuchen genießen und/oder einen frischen Räucherfisch kaufen.

Wer hat, bringe sein Fernglas mit! In der Dämmerung könnte Justin himself einen kleinen Gastauftritt einlegen …

Weiterhin benötigen Sie festes Schuhwerk und etwas Geld für die Köstlichkeiten der Angler. Die Teilnahme ist kostenlos, aber die Spendenbüchse wandert wie immer mit.

Damit wir und besonders die Angler nicht wie beim letzten Beyenburger Spaziergang 2014 mit 120 Teilnehmern überrannt werden, müssen wir die Teilnehmerzahl begrenzen. Deshalb bitten wir um Voranmeldung.

Termin: 03.02.2018 14:00 Uhr – 17:00 Uhr
Treffpunkt: blaue Brücke am oberen Ende des Beyenburger Stausees (Navi : vor der Hardt)

Die Teilnahme ist kostenlos, Speisen und Getränke sind nicht enthalten, die Spendenbüchse wandert mit.

Anmeldung erbeten unter info@neue-ufer-wuppertal.de.

27.10.2017 Justin Biber verblüfft die Fachleute mit seinem Fleiß

Diese Kopfweide in Beyenburg wurde von Justin für gutes Baumaterial befunden.

Die Biberexperten aus NRW, die Elmar Weber anlässlich einer Exkursion zu der Kopfweide führte, waren angemessen beeindruckt von Justins Fleiß. Aber er war noch gar nicht fertig: Wenige Tage nach der Exkursion war die Kopfweide dann gefällt. Auch wenn uns das im ersten Moment weh tut: Unser Biber arbeitet mit seinem ökologischen Umbau der Wupper ganz im Sinne des Wupperverbandes.

Bleibt die Frage, ob er auch Pensionsansprüche erwirbt?

26.09.2017 Kleines Latinum – Castor fiber, der Biber

Diese sensationelle Aufnahme zeigt nicht irgendeinen Biber, sondern unseren ersten eigenen Wupperbiber namens Justin. Elmar Weber, sein Entdecker und Wupperpate, hat zu dieser Entdeckung einen Bericht geschrieben. Außerdem wird er anlässlich eines Treffens der Biberexperten aus ganz NRW an der Wupper als ortskundiger Exkursionsleiter fungieren. Fotograf Ralf Steinberg hat uns dieses Foto freundlicherweise zur Veröffentlichung überlassen.

Bericht von Elmar Weber:

Wer auf unserer Internetseite regelmäßig die Berichte rund um unser Gewässer liest oder die entsprechenden Veröffentlichungen in Presse, Funk und Fernsehen verfolgt hat, wird es längst wissen: der Biber (lateinisch „castor fiber“, niederdeutsch „Bever“, Fabelname „Bockert“) breitet sich rund 150 Jahre nach seiner Ausrottung wieder an der Wupper aus. In unserem Gewässerabschnitt zwischen Beyenburger Stausee und Wuppertalsperre scheint er besonders gute Lebensbedingungen vorzufinden. Denn inzwischen konnte nachgewiesen werden, dass es in zwei recht weit voneinander entfernten Bereichen gleichzeitige Aktivitäten von Bibern gibt, nämlich im Bereich ruthaus/Anglerheim oberhalb des Beyenburger Stausees einerseits und viel weiter oben im Bereich Wilhelmstal andererseits.

Als ich den Biber am 28.03.2017 zum ersten Mal in unserer Winterschonzeitstrecke beobachtet hatte, machte ich richtig schwere Zeiten durch. Denn obwohl ich mir meiner Sache recht sicher war, wollten mir weder die Experten noch viele meiner Freunde glauben. Sie zweifelten meine Beobachtung an und unterstellten sogar, ich könne einen Biber nicht vom Bisam oder Nutria unterscheiden und wolle mich nur wichtigmachen. Einige glaubten sogar an einen Aprilscherz. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen, sodass ich mich einige Tage später auf Anraten meines Bruders wieder zum Ort der ersten Begegnung begab, um das Gebüsch systematisch nach Spuren zu durchsuchen. An einer kaum zugänglichen Stelle war ich schließlich erfolgreich und fand eine alte Weide, die ganz eindeutige Nagespuren aufwies. Eine von Experten eilig installierte Infrarot-Kamera brachte schon kurze Zeit später den Beweis, nämlich eindeutig einen Biber in seiner ganzen Pracht, heimlich gefilmt in dunkler Nacht.

Erst viel später erfuhr ich, dass aufmerksame Jugendliche schon beim Picobello-Tag ….. eindeutige Biberspuren am Ufer gegenüber des Bruthauses gemeldet hatten.…….Wie aber kommen so plötzlich mehrere Biber zu uns? Die Antwort ist eigentlich recht einfach. Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Biber die teilweise dicht bewaldeten Ufer der Wupper für sich entdecken würden. Denn schon seit geraumer Zeit gibt es wieder erste Biberpopulationen in NRW, und zwar an der Lippe und an der Rur. Auch in den benachbarten Niederlanden kommt der Biber gelegentlich vor. Wenn sich die in Familienverbänden lebenden Biber erfolgreich reproduzieren, wird der Nachwuchs nur begrenzte Zeit im Revier geduldet. Im dritten Jahr vertreiben die Eltern die Jungtiere, die sich dann zwangsläufig ein neues Zuhause suchen müssen. Dabei wandern sie an den Gewässern entlang, manchmal bis zu 100 Kilometer weit. So müssen die ersten Biber vom Rhein her kommend schon vor einigen Jahren die Wuppermündung gefunden haben. Im Bereich Leverkusen und im Kreis Mettmann wurden jedenfalls schon im vorletzten Jahr Biberspuren entdeckt. Von da aus sind es bekanntlich weit weniger als 100 Kilometer bis zu uns. Die Durchgängigkeit des Flusses und die neuen Fischtreppen werden die Wanderung erleichtert haben. Trotzdem fasziniert der Gedanke, dass die Biber zwangsläufig mehrere Kilometer weit durchs Wuppertaler Stadtgebiet gekommen sein müssen und sich selbst von der Schwebebahn nicht abschrecken ließen.

Der Biber gilt als hervorragender und ökologisch äußerst wertvoller Landschaftsarchitekt. Die auf seine Aktivitäten zurückzuführenden Veränderungen des Landschaftsbildes führen in den meisten Fällen zu einer Verbesserung der ökologischen Vielfalt und ziehen regelmäßig eine spürbare Vermehrung anderer Lebewesen nach sich, insbesondere von Amphibien, Insekten und Vögeln, aber auch von Pflanzen, die sich dort ausbreiten, wo sich die Ufer langsam vom bewaldeten Flusssaum zu sonnenbeschienenen Auenlandschaften verwandeln. Jeder Angler weiß, wie wertvoll Totholz auch für unsere Fische sein kann, sei es als Laich- und Futterplatz oder auch als Versteck vor Kormoranen.

Entgegen landläufiger Meinung bedeutet die Ausbreitung der Biber aber nicht zwangsläufig, dass wir in den nächsten Jahren mit großen Staudämmen oder Biberburgen in der Wupper rechnen müssen. Denn Staudämme baut der Biber regelmäßig nur dann, wenn ein Gewässer zu flach ist, um dort tauchend flüchten zu können oder um einen ausreichend hohen Wasserspiegel zu schaffen, der einen unter der Wasserlinie liegenden Zugang zu seinem Bau gewährleistet. Sichtbare Biberburgen werden regelmäßig nur dann angelegt, wenn der Biber keine Möglichkeit hat, einen wesentlich leichter anzulegenden Bau im Ufer zu graben.

Da Bauen von Dämmen und Burgen haben unsere Biber nicht nötig. Denn die beiden zurzeit aktiven Biber haben sich zufällig (?) genau die beiden Naturschutzgebiete in unserem Streckenabschnitt ausgesucht, um sich dort unabhängig voneinander niederzulassen. Durch den Beyenburger Stausee einerseits und die Talsperre Dahlhausen andererseits ist eine ausreichende Wassertiefe zum Schwimmen, Flüchten und Tauchen gewährleistet. Pflanzliches Futter gibt es in beiden Bereichen genügend und die steilen und teilweise recht weichen Ufer eignen sich bestens, um dort unterirdische Bauten anzulegen, ähnlich, wie wir es bereits seit Jahrzehnten vom Bisam kennen.

Wesentlich wahrscheinlicher ist es, dass die Biber demnächst auch Nebengewässer der Wupper entdecken und eventuell mit Dämmen und Biberburgen für sich erschließen werden. Das wiederum könnte zu ganz erheblichen Veränderungen einschließlich neuer Staudämme an den Seitenbächen führen. Es würde mich auch nicht wundern, wenn die Biber irgendwann damit begännen, die Wassergräben am Anglerheim Oehde Schlenke oder in Dahlerau aufzustauen. Selbst die große Fischtreppe ist vor Meister Bockert nicht unbedingt sicher.

Wenn der Biber am Wupperufer trotzdem große Bäume anknabbert oder sogar fällt, dient das meistens seiner Verpflegung. Er hält keinen Winterschlaf. Mangels frischen Grünfutters ernährt er sich im Winter und zeitigen Frühjahr in erster Linie von Baumrinde und kleinen Zweigen und Knospen. Das führt einerseits dazu, dass er die Rinde von Bäumen schält, die dann zwangsläufig irgendwann absterben. Andererseits fällt er ganze Bäume, um sich für schlechte Zeiten eine ausreichende Versorgung mit frischen Zweigen und Knospen zu sichern. An geeigneten Stellen legt er sogar unter Wasser Futtervorräte an, indem er abgebissene Äste und Zweige unter Wasser verankert, die er notfalls sogar unter einer geschlossenen Eisdecke erreichen könnte.

Egal, was er tut: heißen wir das größte europäische Nagetier (der Biber wird mit Schwanz über 1 m lang und über 30 kg schwer) herzlich willkommen im sich positiv verändernden Wuppertal!

Elmar Weber

29.03.2017 Warum immer ich? – Bericht von Elmar Weber

Gestern war ich zum ersten Mal in dieser Saison angeln und habe mal wieder eine Beobachtung gemacht, die den Wupperverband und alle Freunde der Wupper ebenso interessieren wie freuen dürfte.

Im Bereich oberhalb von Beyenburg wurde ich auf einen vermeintlichen Bisam aufmerksam, der durch die Wupper schwamm. Nicht ahnend, dass es ein ganz anderes Tier war (es war abends kurz vor der Dämmerung), sprach ich den Kerl, der mich offenbar nicht bemerkt hatte, dummerweise an: "Boah, du bist aber fett, Mann!"

Als das Tier mich hörte, hob es seinen mächtigen Hintern aus dem Wasser und klatschte mit seinem Schwanz derartig laut auf die Wasseroberfläche, dass ich erst einmal verdattert stramm stand. Sie ahnen es schon: Ohne jeden Zweifel ein Biber!

In einiger Entfernung ließ er sich noch einmal behende die Wupper aufwärts schwimmend blicken. Eine Verwechslung, insbesondere mit einer Nutria, die ich schon mehrfach beobachtet habe, kann ich deshalb ausschließen. Verfolgen oder fotografieren konnte ich ihn im unwegsamen Gelände bei einbrechender Dunkelheit leider nicht. Ich habe Freunde und Fachleute bereits informiert. Wir werden uns um taugliche Nachweise bemühen. Ist das nicht (wieder) wunderbar?

Epilog: Bereits eine Woche später konnte Elmar Weber den Fotobeweis erbringen: Die Zahnspuren des Bibers am Holz sind eindeutig zu erkennen.

30.10.2015

Meerforellen und Lachse laichen in der Innenstadt.

Es geht wieder los: Zum ersten Mal in diesem Herbst konnte man große Salmoniden beim Laichgeschäft in der Wuppertaler Innenstadt beobachten. Gleich ein ganzes Dutzend großer Fische, vermutlich Meerforellen, vielleicht auch Lachse, tummeln sich direkt unter der Schwebebahnstation Pestalozzistraße. Wenn man unter dem Schwebebahnhof steht und den Blick flussaufwärts richtet, muss man nur senkrecht hinunterschauen und kann bereits den Anfang einer ersten großen Laichgrube erkennen. Die beiden größten Fische werden auf 70 cm bis 80 cm, mindestens fünf weitere über 50 cm geschätzt. Wer die Fische sehen, fotografieren oder filmen will, sollte sich unbedingt bald bei gutem Tageslicht und mit Polfilter zur Pestalozzistraße begeben. Für die Überlassung guter Bilder wären wir sehr dankbar. Ein tolles Naturschauspiel!

20.11.2014

Bericht eines Augenzeugen:

Weil im Bereich Innenstadt angeblich Laichgruben entdeckt wurden, wollte ich mir heute ein eigenes Bild vor Ort machen. Zu meiner Freude konnte ich direkt unter dem Schwebebahnhof 2-3 helle Stellen ausmachen, bei denen es sich sehr wahrscheinlich um Laichgruben von großen Salmoniden handelt. Daraufhin ging ich noch noch einige Meter flussaufwärts und schaute von der Straßenbrücke ins Wupperwasser. Als ich mich über das Geländer beugte, konnte ich direkt unter mir einen hellen Bereich von ca. 1 m² erkennen, der wie eine frisch geschlagene Laichgrube aussah. Dann traute ich meinen Augen nicht und konnte mein Glück kaum fassen: mitten in diese Grube stellte sich ein großer Fisch (ca. 60-70 cm) und mehrere aufgeregte, etwas kleinere Fische (40-60 cm, wohl die Männchen) umkreisten das dicke Weibchen. Direkt unter meinen Füßen drehten sich die Fische dann sogar und schlugen weitere Steine weg. Sie kamen jeweils von links und rechts angeschossen, zeigten ihre Flanke und schlugen mit einigen wenigen Schwanzschlägen kräftig auf den Boden.

Da ich einen wichtigen Termin hatte, konnte ich das Schauspiel leider nur für kurze Zeit verfolgen. Als ich gegen 16:30 Uhr zurück kam (es war schon fast zu dunkel) hoffte ich natürlich, die Fische noch einmal zu sehen. Zu meiner Überraschung hockte diesmal ein definitiv anderer Fisch schätzungsweise 80 cm) in der Laichgrube. Das konnte ich recht sicher beurteilen, weil der Fisch erkennbare Verletzungen hatte, die der erste Fisch nicht hatte. Wieder schwammen mehrere kleinere Fische aufgeregt um den großen Fisch herum, wegen der anbrechenden Dunkelheit konnte ich aber nicht sehen, ob diese Fische ebenfalls schlugen. Sie waren jedenfalls sehr aktiv.

Ist das nicht wunderbar? Nach gut 20 Jahren ist für mich heute ein Traum in Erfüllung gegangen: Lachse oder Meerforellen kehren über den Rhein in unsere Wupper zurück, um sich hier zu vermehren, und das auch noch mitten im Stadtgebiet.

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